Claus Tröger |
• Das Herz eines Boxers | von Lutz Hübner• Wjelika Wutšoba | IN NIEDERSORBISCHER SPRACHE (Übersetzung: Ingrid Hustetowa)
| DEUTSCH-SORBISCHES VOLKSTHEATER (Bautzen/DE) – Saison 2017/18 und 2018/19
| Premiere I: 14. April 2018 (in niedersorbischer Sprache) | Premiere II: 14. Dezember 2018 (deutschsprachig) | Regie: Claus Tröger, Bühnenbild & Kostüme: Klaus Gasperi | DarstellerInnen: Jan Mickan... und Jurij Schiemann...
Zwei Außenseiter, zwei Generationen, zwei Lebenskonzepte. Eine verrückte Freundschaft.
Jojo hat mehr als Pech: Er hat für den Boss seiner Clique eine Bewährungsstrafe wegen Mofa-Diebstahls übernommen. Dafür muss er im Altenheim Sozialarbeitsstunden ableisten und Wände anstreichen. Was zunächst nicht schlimm klingt… – aber Jojo hatte auch sonst bislang kein großes Glück. Keine Lehrstelle, keine Freundin, keine Hoffnung. Im Altenheim trifft er auf Leo, einen alten, ehemaligen Preisboxer, der stumpfsinnig herum sitzt und die Zähne nicht auseinander kriegt; und gerade dessen Zimmer muss er streichen. Beide hat das Leben in eine Ecke gedrängt. Zuerst stehen sie sich noch feindselig gegenüber, wie im Ring: Der eine – Außenseiter in seiner Clique, der andere – abgeschoben ins Altenheim. Doch schon bald findet Jojo in Leo einen Freund, mit dem großen Herzen eines Boxers, und der ihm hilft, sein Leben auf die Reihe zu kriegen. In einer turbulenten Handlung kämpfen die anfänglichen Kontrahenten bald gemeinsam für die Verwirklichung ihrer Wünsche und Sehnsüchte und gestalten ihr Leben neu. Nach einer Weile beginnt Leo doch zu reden und Jojo kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine verrückte Freundschaft beginnt, die das Leben der beiden völlig verändert. (Fotos: Deutsch Sorbisches Volkstheater Bautzen)
PRESSE
Sächsische Zeitung (Rainer Könen, 17.12.2018) « Da klopft der aufgedreht-wirkende Jugendliche Jojo, sehr vital gespielt von Jurij Schiemann, bei seinen Sozialstunden im Altersheim coole und provokante Sprüche, als er das Zimmer des alten Leo streichen muss. Sitzt der von Jan Mickan dargestellte frühere Boxer scheinbar stumm und von einem vermeintlichen Schlaganfall betroffen, in seinem Rollstuhl. Nicht die geringste Spur von irgendeiner Gemeinsamkeit. Mickan (verschafft) dem versteckten Lebensgeist seines Charakters zunehmend Raum. In der 60-minütigen Aufführung geht es um Freundschaft, um Courage, um die Kunst, sich durchs Leben zu boxen. (...) Trögers Inszenierung liefert ein perfektes Sparring für zwei lustvoll agierende Schauspieler. Ihr temperamentvolles Spiel wirkt oft wie ein Boxkampf, nach zögerlichem Abtasten geht es rasch in den Infight, in den Nahkampf, geht es ans Eingemachte. (...) Beide Figuren reißen die Klischeebilder cooler Kleinkrimineller hier, hilfloser Opa dort, ein. Klaus Gasperi, der sich für die Ausstattung verantwortlich zeichnet, bietet den Akteuren ein Setting, welches ein wenig an einen Boxring erinnert. Man verlässt das Theater in dem Bewusstsein, dass es ein Miteinander, einen Dialog zwischen den Generationen gibt. Irgendwie. Zumindest, wenn man bereit ist, sich zu öffnen und aufeinander zuzugehen. » |
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