Claus Tröger |
Tannöd | nach Andrea Maria Schenkel
| THEATER VILLNÖSS (Südtirol/IT) – Saison 2015/16
| Premiere: 27. November 2015 | Regie & Bühnenbild: Claus Tröger, Chorleitung: Toni Profanter Kostüme: Sieglinde Michaeler & Walter Granuzzo..., | DarstellerInnen: Petra Rohregger, Mathilde Rott, Lisa Messner, Angelika Lechner, Theresia Runggatscher, Karl-Heinz Ranalter, Stefan Profanter, Doris Pichler, Michael Ranalter, Natalie Rabensteiner, Frieda Fischnaller, Matthias Krapf, Alf Runggatscher, Siegfried Messner, Andy Chizzali
Ein Ort, unendlich öde und einsam, ein paar Tannen, ein Gehöft, sonst nichts. Tannöd, ein vergessener Winkel im Niemandsland, weitab vom nächsten Dorf und den nächsten Nachbarn.
Die Danners, seine Bewohner sind eigenbrötlerische, mürrische Menschen, die sich außerhalb der Dorfgemeinschaft eingerichtet haben. Doch dann dringt seit Tagen kein Lebenszeichen mehr von Tannöd ins Dorf, nur der Hund kläfft. Im Heu, im Bett, in der Kammer werden die Leichen der Danners geborgen: der Bauer, seine verhärmte Frau, die Tochter mit den beiden Kindern, die neue Magd – ermordet mit einer Spitzhacke. Vom Mörder fehlt jede Spur. Der Mord aber fungiert als Katalysator, um ein viel tiefer liegendes, verschüttetes Geheimnis an die Oberfläche zu holen. Die Familiengeschichte der Danners endet nicht nur mit dem tragischen Tod aller ihrer Mitglieder, sondern enthüllt tabuisierte, grausame Ereignisse der Vergangenheit, die von den Dorfbewohnern zwar nicht akzeptiert, aber geduldet worden sind. Schenkels Entscheidung, das Geschehen aus dem Jahr 1922 in die 1950er Jahre zu versetzen, verstärkt die Atmosphäre verdrängter Taten, sie lässt politisch werden, was als private Tragödie hätte abgetan werden können. Blutbad und Familiengeschichte rekonstruiert sie mosaikartig aus ineinander verschnittenen Berichten der Dorfbewohner, inneren Monologen und realistischen Betrachtungen der Geschehnisse. |
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