Claus Tröger |
Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk | URAUFFÜHRUNG Von Christian Martin Fuchs nach dem Roman von Jaroslav Hašek
| RITTNER SOMMERSPIELE BOZEN (Südtirol/IT) – Saison 2005/06 | Spielort: Freilichttheater im Hof der Kommende von Lengmoos | Premiere: 21. Juli 2006 | Dramaturgie & Bühnenfassung: Christian M. Fuchs, Regie: Claus Tröger | Ausstattung: Zita Pichler, Lichtkonzept: Jan Gasperi, Kostüme: Sieglinde Michaeler & Walter Granuzzo... | DarstellerInnen: Markus Soppelsa, Bruno Hosp, Liz Marmsoler, Margit Geier, Andreas „Opal“ Robatscher, Norbert Knollseisen, Markus Oberrauch, Elisabeth Complojer, Isabella Standl, Lothar Dellago, Armin Mair, Karin Obkircher Prast, Martin Abram, Gottfried Stabler, Werner Hohenegger, Linde Gögele Spiatler, Klaus Profunser
Vor 80 Jahren betrat ein sympathischer, einfacher Mann die Welt der Bücher, dem in kurzer Zeit alle Herzen gehörten: Es war der brave Soldat Josef Schwejk, ein verschmitzter Rebell gegen Dumm- und Obrigkeit, einer, der mit dem Herzen denkt und aus dem Herzen spricht. Einer, der die Welt der Großen und Mächtigen von unten sieht und gerade deshalb die Kleinheit der Großen durchschaut.
Der Prager Autor Jaroslav Hašek (1883 – 1923) hat die Abenteuer des verschmitzten, wirtshauskundigen Hundefängers Schwejk nur zum Teil erlebt, er publizierte sie in den Jahren 1920 bis 1923 in Zeitschriften, mit wachsender Beliebtheit dieser populären Figur. Die Buchausgabe erschien 1926, nach seinem Tod. Und bald galt Schwejk als Prager Sancho Pansa, eine Gestalt der Weltliteratur, uns allen sympathisch und gegenwärtig. Übersetzungen und Verfilmungen folgten (u.a. mit Heinz Rühmann, Peter Alexander, Fritz Muliar), Bertolt Brecht schrieb gar einen „Schwejk im 2. Weltkrieg“, denn der Hintergrund der Schwejkiade ist durchaus ernst: Krieg, Nationalismus und Spitzeltum, Unmenschlichkeit und Borniertheit sind die Klippen, durch die das kleine Lebensboot Schwejks durchsteuern muss. Die Produktion auf dem Ritten Das Publikum befindet sich zum Teil in einer Art Stummfilmkino, die Szene entführt uns ins Wirtshaus, in die Straßen von Prag, in die Kaserne, in den Eisenbahnwaggon, das Schlachtfeld und wieder zurück nach Prag. Theaterspiel und E-Medien werden miteinander kombiniert. Dazu begleiten eine Kinoprinzipalin und ein Harmonikaspieler das Geschehen auf ihre Art. Gestalten treten aus dem Film ins Bild, historische Bilder und Dokumente ermöglichen eine schnelle praktikable und kostengünstige effektvolle szenische Lösung, die im Freilichttheater sicher so noch nicht da war.
PRESSE
Dolomitenzeitung Bozen (25.07.2006): « (...) Fuchs' Dramatisierung stemmt sich angesichts der gegenwärtigen kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen und Fernen Osten ganz energisch gegen jede Verniedlichung und Verharmlosung des Krieges. Vielleicht lag darin der Grund für das zögerliche Verhalten des Publikums, das erst am Schluss herzlich applaudierte. Regisseur Claus Tröger, mit seinem Dramaturgen Fuchs seit Jahren ein eingespieltes Gespann in der Südtiroler Theaterszene, findet gleich am Beginn einen überzeugenden Zugang zum Thema, wenn er den blinden Frantisek unter einer Laterne Ziehharmonika spielen lässt. (...) » |
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