Claus Tröger |
Kurze Interviews mit fiesen Männern | von David Foster Wallace| INNSBRUCKER KELLERTHEATER (AT) – Saison 2023/24 | Premiere: 29. September 2023 | Regie: Claus Tröger, Bühnenbild & Kostüme: Erich Uiberlacker, Regieassistenz: Judith Knoll | Darsteller: Jan-Hinnerk Arnke, Peter Mair, Philipp Walser
Kurze Interviews mit fiesen Männern, die Kurzgeschichtensammlung des amerikanischen Autors David Foster Wallace, beschreibt Landschaften und Geisteszustände, die einem bekannt und zugleich gänzlich fremd vorkommen. Fast fröhlich stehen seine Figuren am Abgrund und erkennen nicht, was sie treiben.
Allen voran die "fiesen Männer", die in fiktiven Interviews ihre – vor allem sexuellen – Beziehungen zu Frauen ungeschminkt beschreiben dürfen: Wie ein Einarmiger Frauen aufreißt oder wie ein anderer regelmäßig seine Freundinnen vertreibt, indem er im Moment des Orgasmus Sieg den Kräften der demokratischen Freiheit!ausruft … Durch die Interviews entsteht ein Beziehungskosmos, in dem die "fiesen Männer" – mal stammelnd, mal eloquent – ihre emotionalen Qualen darlegen, ihre Höhenflüge selbstbewusst zur Schau stellen oder ihre Ängste zu verbergen suchen. David Foster Wallace, Jahrgang 1962, Literaturdozent und ehemaliger Tennisprofi, zählt seit seinem Roman Infinite Jest zu den Stars der amerikanischen Literaturszene. Die Zeit rief ihn zum genialen Kritiker des westlichen Wahnsinnsaus, und die Berliner Zeitung konstatierte: Triebhaftigkeit mischt sich mit Raffiniertheit, Geilheit mit Kalkül, niederste Instinkte mit rationaler Begründung, Labern mit Lauern. Fotos: Kellertheater
PRESSE
meinbezirk.at (06.10.2023) Das Kellertheater verblüfft durch "Kurze Interviews mit fiesen Männern". Einem bereits 1999 erschienen Text von Kultautor David Foster Wallace, für den man mittlerweile wohl eine inhaltliche Warnung ausgeben müsste. Tatsächlich sind die expliziten Schilderungen dieser männlichen Figuren, die Jan-Hinnerk Arnke, Peter Mair und Philipp Walser in ihrer unerträglichen Selbstgefälligkeit grandios vorführen, eine radikale Studie über die verschiedenen Facetten toxischer Männlichkeit. Welche sich übrigens immer – das zieht Claus Tröger in seiner Inszenierung konsequent durch – mit fies-charmantem Lächeln rauszureden pflegt. Daher ist bereits der vermeintlich harmlose Anfangssatz ‹Ich liebe die Frauen› schon eine gefährliche Drohung. |
Foyer | Regisseur | Trailer | Autor | Dozent | Vita | Kontakt |
GRÖSSER | KLEINER |