Claus Tröger |
Die weisse Rose | von Lillian Groag
| STADTTHEATER BRUNECK (Südtirol/IT) – Saison 2010/2011
| Premiere: 08. Oktober 2010 | Regie: Claus Tröger, Ausstattung: Klaus Gasperi, Lichtdesign: Jan Gasperi | DarstellerInnen: Jasmin Barbara Mairhofer, Tobias Bernhardt, Martin Radecke, Balint Walter, Ricarda Amberg, Horst Herrmann, Daniela Mair, Maria Kankelfitz
Am 18. Februar 1943 fragte Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast die begeisterte Menge: „Wollt ihr den totalen Krieg? Wollt ihr ihn, wenn nötig, totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt vorstellen können?“ Die Antwort war deutlich, leidenschaftlich: Ja, sie wollten ihn.
Zur selben Stunde verhörte die Gestapo in ihrer Münchner Zentrale zwei Studenten, Hans und Sophie Scholl. Am Morgen dieses 18. Februar, einem Donnerstag, waren sie vom Hausmeister der Universität dabei beobachtet worden, wie sie Flugblätter vom zweiten Stock in die Eingangshalle warfen. Er nahm die Studenten fest, und der Rektor der Universität – SS-Standartenführer Prof. Dr. Walter Wüst – rief die Gestapo, welche die Ausgangstüren verschloss und schnell alle greifbaren Flugblätter aufsammelte. Schätzungsweise 1500 bis 1800 Flugblätter mit der Anrede „Kommilitoninnen! Kommilitonen!“ hatten die Geschwister Scholl in einer Aktentasche und in einem Koffer in die Universität eingeschmuggelt. Alexander Schmorell und Wilhelm Graf sowie der spiritus rector Professor Huber wurden verurteilt und im Laufe des Jahres hingerichtet. Neben den Männern des 20. Juli stehen die Münchener Studenten der „Weißen Rose” für die Übernahme einer Verantwortung durch junge Menschen: sie sind Symbolgestalten der Zivilcourage in dunkler Zeit mit Gültigkeit bis in unsere heutigen Tage.
PRESSE
RAI – Sender Bozen (Christine Helfer): « Mit der gestrigen Premiere des Theaterstücks „Die weiße Rose“ im Kultur- und Jugendzentrum UFO trat erstmals die Theaterschule Bruneck an die Öffentlichkeit. Die Aufführung, die Technik, Kostüme und Bühne wurden sämtlich von den Theaterschülern selbst bestritten, unter Anleitung von erfahrenen Profis. Jan Gasperi, Horst Herrmann und Regisseur Claus Tröger bildeten die Eckpfeiler der beeindruckenden Aufführungen. Die Geschichte der Weißen Rose, die Geschichte um die Geschwister Scholl und Christoph Probst, Alex Schmorell und Willi Graf sowie den Gestapo Mann Robert Mohr ist leuchtendes Beispiel für Widerständigkeit und Zivilcourage. Obwohl Personen und Zeit klar vor uns liegen, ist es eine besondere Herausforderung, ein solches Stück ohne Schnörkel und Pathos auf die Bühne zu bringen. Regisseur Claus Tröger und dem Ensemble der Theaterschule ist dies beeindruckend gelungen. Das Ensemble der Theaterschule spielte selbstbewusst und ausdrucksstark, so entstand eine eindringliche und berührende Aufführung. » |
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