Der Prozess | Schauspiel von Peter Weiss, nach dem Roman von Franz Kafka
| LANDESTHEATER NIEDERBAYERN – Stadttheater Landshut (DE) – Saison 2023/24
Premiere Landshut: 26.Jänner 2024
Premiere Passau: 16. Februar 2024
Premiere Straubing: 27. Februar 2024
| Regie: Claus Tröger, Bühnenbild & Lichtkonzeption: Erich Uiberlacker, Video: Florian Rödl,
Kostüme: Alexandra Burgstaller, Dramaturgie: Peter Oberdorf, Regieassistenz: Carolin Bernklau
| DarstellerInnen: Paul Behrens, Katharina Elisabeth Kram, KSch. Ursula Erb,
Katharina Schmirl, Tabea Günther, Antonia Reidel, Paula-Maria Kirschner
Premiere Landshut: 26.Jänner 2024
Premiere Passau: 16. Februar 2024
Premiere Straubing: 27. Februar 2024
| Regie: Claus Tröger, Bühnenbild & Lichtkonzeption: Erich Uiberlacker, Video: Florian Rödl,
Kostüme: Alexandra Burgstaller, Dramaturgie: Peter Oberdorf, Regieassistenz: Carolin Bernklau
| DarstellerInnen: Paul Behrens, Katharina Elisabeth Kram, KSch. Ursula Erb,
Katharina Schmirl, Tabea Günther, Antonia Reidel, Paula-Maria Kirschner
Nichts ist mehr normal, nichts ist mehr einfach.
Obwohl im Leben Josef K.'s alles in geregelten Bahnen läuft, wird er an seinem 30. Geburtstag von einer mysteriösen Behörde verhaftet. Sein Alltag überlagert sich mit Gesetzesstrukturen, seine Welt wird zu einem System aus zweifelhaften Figuren und Instanzen, aus undurchschaubarer Logik, die sich den Erwartungen und Hoffnungen K.'s immer wieder entgegensetzt. Am Ende kommt jede Erkenntnis zu spät und das Urteil ist unerschütterlich:
Josef K. ist schuld – weil er lebt
Der „PROCESS“-Roman verarbeitet den Mythos von Schuld und Gericht und wird heute zu einem modernen Spiegel für die Zwänge, denen der Mensch unterliegt – und die er auf sich selbst anwendet, angesichts einer überkomplexen Wirklichkeit.
KAFKA selbst war zeitlebens ein Fremder. Fremd als Jude im antisemitischen Milieu Prags. Fremd in der Sprache als Teil der deutschen Minderheit. Fremd auch als Mann, der zu schwächlich, ängstlich, sensibel, selbstbezüglich war, um dem damaligen Männerbild – als dessen Repräsentant sein Vater gelten kann – zu entsprechen. Fremd also auch als Sohn; fremd als Geliebter.
Das Grundmotiv des Romans übernahm Kafka aus der Idee Dostojewskis — der berühmte Plot von „SCHULD und SÜHNE“: Ein Schuldiger, der seine Schuld nicht erträgt, drängt sich seinem Richter auf, bis dieser das grausame Spiel endlich beendet. — Die Idee der Selbstbestrafung, der Selbst-Justiz im wörtlichen Sinn.
Fotos: Peter Litvai
PRESSE:
Landshuter Zeitung (Michaela Schabel):
« Claus Trögers beeindruckende Inszenierung von Kafkas „Der Prozess“ im Landestheater Niederbayern
zum 100-jährigen Romanjubiläum (...)
Claus Tröger inszeniert den „Prozess“ (...) nun werkgetreu, extrem reduziert, expressiv und gerade deshalb ausgesprochen spannend (...)
(...) Mit einer kargen Bühne auf der Bühne, Lichteffekten und Projektionen gelingt ihm eine raffinierte Visualisierung auf zwei Ebenen (...)
(...) Der ständige Wechsel zwischen Spielsequenz und eingefrorenen Szenen, lichttechnisch als atmosphärisch abgehobenes Schattenreich präsentiert, gibt der Inszenierung gerade durch die Polarität von expressiv ausgestelltem Spiel und Totenstille einen pulsierenden Duktus zwischen Aktion und Reflexion, in der jedes Wort, jede Bewegung eine magische Kraft entwickelt. »
Passauer Neue Presse (Dominik Schweighofer, 19.02.2024):
« (...) Der Regieansatz von Claus Tröger wirkt schlüssig, ist Kafkas Text doch selbst wie eine
weiße Leinwand für die unterschiedlichsten Deutungen (...)
(...) Josef K., das arbeitet Regisseur Claus Tröger eindrucksvoll heraus, hat am Ende eben doch eine Wahl.
Er könnte das perverse Spiel mitspielen, lebenslang ein Angeklagter und damit am Leben bleiben.
Josef K. aber will sich nicht unterordnen, steht auf und damit zu sich und seinen Idealen.
Dem System freilich kann er nicht entkommen. Die Parallelen zu Alexej Nawalny, das wird
immer mehr klar, sind in der Tat erschreckend und verleihen diesem Passauer Premierenabend
noch einmal eine ganz andere moralisch-emotionale Wucht (...) »
Landshuter Zeitung (Michaela Schabel):
« Claus Trögers beeindruckende Inszenierung von Kafkas „Der Prozess“ im Landestheater Niederbayern
zum 100-jährigen Romanjubiläum (...)
Claus Tröger inszeniert den „Prozess“ (...) nun werkgetreu, extrem reduziert, expressiv und gerade deshalb ausgesprochen spannend (...)
(...) Mit einer kargen Bühne auf der Bühne, Lichteffekten und Projektionen gelingt ihm eine raffinierte Visualisierung auf zwei Ebenen (...)
(...) Der ständige Wechsel zwischen Spielsequenz und eingefrorenen Szenen, lichttechnisch als atmosphärisch abgehobenes Schattenreich präsentiert, gibt der Inszenierung gerade durch die Polarität von expressiv ausgestelltem Spiel und Totenstille einen pulsierenden Duktus zwischen Aktion und Reflexion, in der jedes Wort, jede Bewegung eine magische Kraft entwickelt. »
Passauer Neue Presse (Dominik Schweighofer, 19.02.2024):
« (...) Der Regieansatz von Claus Tröger wirkt schlüssig, ist Kafkas Text doch selbst wie eine
weiße Leinwand für die unterschiedlichsten Deutungen (...)
(...) Josef K., das arbeitet Regisseur Claus Tröger eindrucksvoll heraus, hat am Ende eben doch eine Wahl.
Er könnte das perverse Spiel mitspielen, lebenslang ein Angeklagter und damit am Leben bleiben.
Josef K. aber will sich nicht unterordnen, steht auf und damit zu sich und seinen Idealen.
Dem System freilich kann er nicht entkommen. Die Parallelen zu Alexej Nawalny, das wird
immer mehr klar, sind in der Tat erschreckend und verleihen diesem Passauer Premierenabend
noch einmal eine ganz andere moralisch-emotionale Wucht (...) »
